Warme, schwere, blutrote Tropfen rinnen die Innenseiten meiner Oberschenkel hinab.
Mein Bauch bäumt sich auf, krampft sich ein, lässt los.
Die Zeit rast dahin, bald werde ich es nicht mehr entscheiden können.
Mein Körper schreit nach dem Kind, das mein Verstand nicht zulassen möchte.
Lucretia - 17. Jul, 09:47
Am Samstag ausschlafen und trotzdem früh aufwachen.
In der noch kühlen und leeren Prater Hauptallee laufen gehen.
Und dann Frühstück mit dem Liebsten auf dem Balkon.
Ich liebe den Sommer.
Soundtrack zur Hauptallee in der Früh:
Album:
Innermusic meets the outside / Waltraud Köttler
(besonders der Song "No more pain")
Soundtrack zum Frühstück:
Album: Junge Römer / Falco
Lucretia - 14. Jul, 15:53
Seit einigen Wochen teile ich das Büro mit einer sehr netten und kompetenten Kollegin, die ich überaus schätze und respektiere.
Meistens hat diese Kollegin im Sommer Sandalen an, aus denen sie manchmal rausschlüpft, wenn sie am Schreibtisch sitzt.
Soweit – sogut.
Jedoch: die olfaktorische Belästigung, die dann unmittelbar einsetzt, ist einfach unbeschreiblich!!
Mir ist es ein Rätsel, wie es sein kann, dass sie es selbst nicht bemerkt.
Unsere Tische sind so angeordnet, dass wir uns gegenüber sitzen, unsere Tische also gemeisam einen großen Schreibtisch bilden. Ergo stellen wir unsere Beine quasi unter den selben Tisch.
Was zur Folge hat, dass der Geruch, wenn sie ihre Schuhe auszieht, sofort zu mir rüberweht. Wie eine Keule, nur ohne betäubende Wirkung…
Die Tische umstellen können wir leider nicht.
Verzweifelt versuche ich, mir mit offenem Fenster und einem Tuch, das mit Parfum getränkt ist, zu helfen. Aber das funktioniert kaum, ich müsste mir das Tuch vor die Nase binden.
Ich überlege sogar, dass ich einen Duftbaum (igitt!) unter den Schreibtisch hänge, damit ein ekelhaftes synthetisches Aroma das ekelhafte natürliche übertünchen kann.
Warum ich es ihr nicht einfach sagen kann?
(-kann man sowas überhaupt je „einfach“ sagen?)
Sie ist eine Respektperson für mich, ein Teil der Geschäftsleitung und ca.20 Jahre älter als ich.
Endlich habe ich es geschafft, dass sie mich als kompetente Mitarbeiterin wahrnimmt.
Ich kann ihr doch nicht wirklich sagen, dass ihre Füße unsagbar stinken und einen Fußspray hinstellen….
Für Ideen, wie ich diese Situation lösen kann, bin ich dankbar!
Lg Lucretia, verzweifelt …
Lucretia - 12. Jul, 09:05
oder: Die Angst vor Krankheit und Tod.
Mein Kollege hat eine entzückende junge Hundedame namens Paula.
Paula ist eine Mischung zwischen Berner Sennenhund und Schäfer, noch ziemlich jung trotzdem schon riesig. Ein kleines Kalb, könnte man fast sagen.
Sie ist gerade in ihren allerbezaubernsten Flegelmonaten und so einnehmend, dass man unbedingt mit ihr spielen möchte.
Unwichtig, dass dabei wahrscheinlich Strümpfe zerrissen werden und man selbst dann voller Hundehaare ist.
Sie ist einfach DER Inbegriff von Charme und Lebensfreude.
Dieser Hund ist leider recht schwer erkrankt und kämpft sogar um sein Leben. Uns allen tut aufrichtig leid, Hund und Herrl so leiden zu sehen.
Interessant daran ist, dass unsere Kollegen voller Mitgefühl regelmäßig nach dem kranken Hund fragen, nach meiner kranken Mutter werde ich hingegen kaum gefragt.
Ich kreide das nicht an, es fällt mir nur auf.
Naja, so neu ist diese Weisheit nicht.
Und sie stimmt, wie ich seit gestern wieder einmal weiß.
War nämlich am
"Lovelyedays" in St. Pölten.
Und dort habe ich erstmal recht rasch ein großes Bier in mich hinein gegossen. Einfach weil ich Durst hatte.
Nach ca. 10 Minuten hat sich dann die Wirkung gezeigt:
wie verwischt waren mein Alltag und meine Traurigkeit, dafür haben sich absolute Entspannung und breites, positives Empfinden breit gemacht. Stress hatte plötzlich keinen Platz mehr. Sogar die Farben waren plötzlich schöner.
Von nur einem Bier? Konnt es selbst kaum glauben.
Hab mich dann hingesetzt und dem Treiben zugeschaut. Es war wunderbar.

Immer wieder habe ich mir vorzustellen versucht, wie es dann sein wird, wenn das Leben und die Krankheit meiner Mutter zu Ende gehen.
Wenn der Anruf wirklich kommt, dass ihr Ende absehbar ist.
Oder anders formuliert: sie wird wahrscheinlich nächste Woche sterben. So lautete jedenfalls die Nachricht.
Jetzt bin ich also mittendrinn.
Kaum ein Bild kann diesen Zustand besser verdeutlichen als dieses. Gefunden
hier.

Eigentlich hab ich jetzt gar nichts weiter zu sagen. Es hat mich auch keine spezielle Inspiration getroffen, obwohl ich genau jetzt in die Tasten haue.
Ich bin keine „passionierte Schreiberin“, eine mit dem Ziel, eine große Autorin / Journalistin zu werden.
Aber zur Zeit macht mir das bloße vor-mich-hin-tippen Spaß. Tut mir irgendwie gut, holt mich runter. Einfach drauflosschreiben, was mich gerade so denkt. Oder eben auch nicht denkt.
Denn ich muß nichts zu sagen haben.
Ich finde es angenehm, einfach ganz nichtssagend zu sein. Einmal keine Meinung zu haben.
Oft habe ich auch so viele Meinungen gleichzeitig, dass ich nicht mehr sagen kann, welche meine ist.
Ich habe diesen Blogg u.a. deshalb eröffnet, damit ich einfach ganz ungsstört hirnwichsen kann.
Mit oder ohne Publikum. Und ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich kann hier böse, provokant, depressiv, angriffslustig, witzig, heiter, überschäumend, aber eben auch nichtssagend sein.
Jetzt, wo ich das so vor mich hin tippe, fällt mir auf, dass es eigentlich traurig ist, dass ich dafür einen Blogg brauche.
Letzten Freitag nachmittag kam ich, als ich gerade dem Wochenendeinkauf nachlief, an einem Gastgarten vorbei.
Dort saß, alleine an einem kleinen Tisch, eine ältere Dame, die voller Genuß einen Erdbeerkuchen mit leuchtend roter Gelleeschicht aß. Sie war hübsch zurecht gemacht, die Dame, in ihrem bunt gemusterten Kleid, den ordendlich frisierten Locken unter dem Strohhut.
Wohlgenährt saß sie da und aß ganz alleine ihren Kuchen. Vor sich, neben dem Kuchenteller, standen ihr Kaffee-Kännchen und ihr „kleines Obi“, das ihr der Kellner, wie ich annehme und eigentlich sogar hoffe, ohne Aufforderung gebracht hat, weil er sie ja schon so gut kennt, die Dame in ihrem bunten Kleid.
Mit sichtlichem Genuss saß sie da und zelebrierte ihren Kuchen am Nachmittag, mit Kaffee und kleinem Obi.
Ich hetzte weiter an ihr vorbei und irgendwie kam mir die Welt gerade sehr in Ordnung vor.
Irgendwie krieg ich dieses Heute grad nicht auf die Reihe.
Meine Mutter liegt im Krankenhaus, mit Windeln an.
Meine Wampe steht von der Völlerei der letzten Tage.
Meine Freundin hat einen nagelneuen Sohn, einen wunderschönen, hilflosen, kleinen Menschenwurm.
Mit meiner Schwester habe ich seit Wochen nicht mehr gesprochen.
Meine Ehe mit meinem wunderbaren und geliebten Schatz ist derzeit wirklich anstrengend.
Meine Mutter wird bald sterben.
In meiner Magengegend flattert es.
Eigentlich fühlt es sich fast an, wie wenn man verliebt ist. Nur ohne diese Leichtigkeit und Kraft.
Lucretia - 27. Jun, 13:15
und bald kommt mehr!
Lucretia - 23. Jun, 16:25